Dissertation von Urs Rey (2003): "Vorliegende Dissertation verschafft einen systematischen Überblick über Migrationen und demografische Strukturveränderungen in der Schweiz zwischen 1850 und 1950, dem Jahrhundert der schienengebundenen Mobilität. Die empirische Arbeit trägt die gesamtschweizerisch verfügbaren Grundlagendaten von Volkszählungen und anderer amtlicher Statistiken zusammen und wertet sie mit computergestützten raumwirtschaftlichen Methoden aus. Zum Schliessen bestehender Datenlücken gelangen verschiedene Modellrechnungen zum Einsatz. Die resultierende Datenbasis ist in der Form von Excel-Tabellen aufbereitet und der vorliegenden Dissertation als Anhang 4 beigelegt. Zentraler Bestandteil der Arbeit ist ein räumlicher Raster zur systematischen Analyse der Teilgebiete der Schweiz. 180 Bezirke und die zehn grössten Städte bilden die räumliche Grundstufe, die zu 5 Naturräumen (Mittelland, Alpen usw.), 16 Migrationsregionen (Einzugsgebiete von Städten) und 10 Bezirkstypen (städtisch, ländlich, industriell, touristisch usw.) zusammengefasst werden. Die demografische Performance dieser Teilgebiete wird in zeitlicher und räumlicher Hinsicht analysiert. Den zeitlichen Rahmen der Analyse bildet das Jahrhundert zwischen der Entstehung der ersten Eisenbahnen um 1850 und dem anbrechenden Zeitalter der Voll-Motorisierung 1950. Wo es möglich ist, wird dieser Rahmen erweitert auf die gesamten 200 Jahre des statistischen Zeitalters von der ersten helvetischen Zählung 1798 bis zur Volkszählung des Jahres 2000. In einem gesonderten Kapitel wird die demografische Struktur von 1910 mit derjenigen am Ende des 20. Jahrhunderts verglichen. Dabei wird der immer stärkere Bevölkerungsaustausch zwischen den Migrationsregionen sichtbar, der aber an den Grenzen der Sprachgebiete haltmacht: die demografischen Beziehungen zwischen der Deutsch- und Westschweiz haben sich im 20. Jahrhundert klar abgeschwächt."